Plasma-Fernseher
Plasma-Bildschirmtechnik ist faszinierend. Zum einen ist der Name cool.
Als ich den Begriff vor einigen Jahren zum ersten Mal hörte, erinnert er
mich an eine Antriebstechnik auf dem Raumschiff Enterprise. Es ist auch
eine wirklich aufregende Technologie. Aus Sicht eines Ingenieurs ist die
Plasma-Technik so beeindruckend wie die
CRT-Technik.
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Plasma-Bildschirme wurden von Anfang an für Fernseher konstruiert. Das
sieht man auch: Ein Plasma-TV sieht wie ein Fernseher und nicht wie ein
aufgeblasener Laptop-Monitor aus. Plasmafernseher haben ein kräftiges,
farbiges und kontrastreiches Bild. Die Plasma-Geräte sind sehr
flach. Plasma-TVs.

Bild: © Krzysiek - Fotolia.com
Die großen Hersteller steckten viel Arbeit und Geld in die
Perfektionierung der Plasma-Technologie. Die riesigen Plasma-TVs sollten
die Zuschauer begeistern. Vielleicht haben die Hersteller dieses Ziel
nicht ganz erreicht. Aber die großen Plasma-Bildschirme sind ideal für
Sportübertragungen, welche der Heilige Gral der Fernseh-Produzenten sind.
Technik der Plasma Fernseher
Das
Wort Plasma kommt aus dem griechischen Sprache und bedeutet eigentlich
"künstlich". Plasma ist, neben fest, flüssig und gasförmig, in der
Physik der vierte Aggregatzustand von Materie. Da dies zum Verstehen
der Plasma-Fernsehtechnik wichtig ist, sollten wir etwas mehr ins Detail
gehen:
Plasma ist Gas sehr ähnlich. Der Unterschied zu Gas ist, dass ein Teil der
Partikel ionisiert ist. Bei Ionen, wie sicher noch viele aus dem
Chemieunterricht wissen, ist die Anzahl der positiv geladenen Elektronen
nicht gleich der negativ geladenen Elektronen. Somit sind Ionen Teilchen,
die in der Summe positiv oder negativ geladen sind.
Diese Ladung hat einen großen Effekt. Plasma reagiert stark auf
elektromagnetische Felder. Noch viel wichtiger: Durch einen Effekt, der
sich "Spontane Emission" nennt, strahlt Plasma ultraviolettes Licht aus.
Im Grunde funktionieren Plasma-Bildschirme wie Leuchtstofflampen - mit dem
Unterschied, dass sie Edelgas verwenden.
In Plasma-Bildschirmen ist dieses Gas in winzigen Kammern zwischen
Glasplatten eingesperrt. Drei Kammern, eine grüne, eine rote und eine
blaue, ergeben einen Bildpunkt (ein Pixel). Den Rest kann man sich
leicht vorstellen:
Es gibt viele dieser Kammern. Sie sind mit den Edelgasen Neon und Xenon
gefüllt, manche Hersteller geben auch Helium hinzu. Die Kammern stehen
unter Unterdruck. Der Grund für den Unterdruck ist, dass die im nächsten
Abschnitt beschriebenen Reaktionen bei niedriger Temperatur stattfinden
können. Vor allem will man erreichen, dass der Fernseher Licht statt
Wärme abgibt.
Der nächste Schritt ist entscheidend. Um ein Bild zu erzeugen braucht man
Licht. Nun kommen die Edelgase ins Spiel. Damit
sie Licht erzeugen, müssen sie "stimuliert" werden. Das wird durch etwas
eigentlich Altmodisches erreicht - einem Transistor, der etwa wie eine
Zündkerze funktioniert.
Jede
Kammer hat ihren eigenen Transistor, der die Kammer "zündet" oder besser
ionisiert. Das Gas wird zu Plasma. Durch die Spontane Emission entsteht
UV-Licht.
Jetzt
wird es sehr raffiniert: UV-Licht ist ja, wie man weiß, unsichtbar. Es
ist jedoch sehr energiereich und verursacht somit starke Reaktionen, wenn
es auf gewissen Substanzen trifft.
Die Kammern sind mit verschiedenen fluoreszierenden
Substanzen beschichtet (Phosphor). Das UV-Licht reagiert mit dem Phosphor
und wird somit zu sichtbarem Licht.
Die Farbe des Lichts wird durch die Art des Phosphors in der Kammer
bestimmt. Je nach Länge der "Zündung" der Kammer ist das Licht mehr oder
weniger hell.
Man
muss zugeben, dass Plasma eine phantastische Technologie ist!
Nachteile von Plasma-Fernseher
Die Vorteile von Plasma-Fernseher sind naheliegend. Im Gegensatz zu den
LCD-Fernsehern leuchten die kleinen mit Gas gefüllten Kammern von selbst.
Sie brauchen keine weitere Lichtquelle. Wenn sie abgeschaltet sind, sind
sie völlig dunkel.
Somit
war am Anfang der Kontrast bei Plasma-Fernsehern viel stärker als bei
LCD-TVs. Weil der Bildschirm aktiv Licht ausstrahlt (der LCD-Bildschirm
blockiert das Licht), ist auch der Blickwinkel viel besser.
Es
gibt aber auch große Nachteile. Plasma-Bildschirme sind aus Glas. Andere
Lichtquellen (wie Fenster) spiegeln somit. Damit kann man den Plasma-Fernseher
nicht überall im Wohnzimmer aufstellen, wenn man auch tagsüber was sehen
will.
Es gibt noch weitere schlechte Nachrichten für Plasma-Fernseher.
LCD-Fernseher haben bei Kontrast und Bildqualität stark aufgeholt. Weil
bei denen die Oberfläche matt ist, reflektieren LCD-Bildschirme von
anderen Lichtquellen wie Fenster kaum Licht. Plasma-Geräte sind auch nicht
so robust bzw. leichter zerbrechlich.
Plasma-Fernseher verbrauchen bei niedrigeren Auflösungen (HD
Ready) weniger Strom als LCD-Geräte. Aber mit der
LED-Technik wird sich wohl auch dies
ändern. Auch weiss man bei Plasma nie genau wie viel Strom man braucht. Es
hängt davon ab was man anschaut. Es ist billiger einen Spielfilm als ein
Skirennen anzuschauen, da viel weniger energiereiches weißes Licht
gebraucht wird.
Aus Hersteller-Sicht ist der größte Vorteil von Plasma-Fernseher, dass sie
billiger produzierbar sind. Wenn dieser Preisvorteil nicht an den Käufer
weitergegeben wird, könnten Plasma-Geräte bald den Kampf um den Markt der
Zukunft verlieren. LCD scheint die Technik der Zukunft zu sein.
Das
ist sehr schade. Die Plasma-Technik ist großartig und aus verschiedenen
Gründen für Fernseher naheliegender. Für die Hersteller macht es wohl mehr
Sinn nur eine Technik weiterzuentwickeln. Aber für den Konsumenten wäre
das Aufgeben der Plasma-Technik sicher ein schmerzlicher Verlust.
Kreisfläche
Durchmesser der Erde