LCD-Fernseher: Technik, Vorteile und Nachteile

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LCD ist eine noch junge Fernseh-Technologie. LCD-TVs kamen erst einige Jahre nach den Plasma-Fernsehern auf den Markt. Die LCD-Technik gibt es jedoch schon deutlich länger. Sie wurde eigentlich für Computer-Bildschirme und vor allem Laptops entwickelt. Es war nur eine Frage der Zeit bis jemand auf die Idee kam, auch LCD-Fernseher zu bauen. Am Anfang gab es jedoch einige größere Probleme.

Eines der großen Probleme der LCD-Bildschirme war anfangs das Einbrennen von Bildern in den Monitor.  Dieses Problem wurde technisch im Laufe der Jahre weitgehend gelöst. Aber LCD hatte noch einen sehr wichtigen Vorteil gegenüber den alten CRT (Röhren)-Bildschirmen: LCD-Bildschirme können viel größer als CRT-Monitore sein  – ohne dass sie den ganzen Schreibtisch zustellen. Ein Laptop ist mit einen Röhren-Bildschirm wäre ohnehin undenkbar. Also war bei Computer-Bildschirmen der Vorteil der LCDs riesig. Die Kombination eines größeren Bildschirms mit der Flachbild-Technik verdrängte binnen wenigen Jahren die alten CRT-Monitore fast völlig vom Markt. Bei Fernsehern war die Entwicklung einige Jahre später ähnlich: LCD-Fernseher sind inzwischen der unangefochtene Marktführer.
Plasma-TVs.

Bild: © Krzysiek – Fotolia.com

Technik der LCD-Fernseher

LCD steht für „Liquid Crystal Display“ (etwa: Flüssig-Kristall-Bildschirm). Flüssigkristalle sind faszinierend. Ich möchte nicht allzu tief ins Detail gehen – nur soviel: LCDs sind organisches Material und funktionieren wie ein Lichtschalter. Ein LCD-Bildschirm besteht aus tausenden solcher winziger Lichtschalter. Sie werden vor eine Lichtquelle platziert und lassen Licht durch oder nicht. Wenn man ganz nah an einen LCD-Computerbildschirm rangeht, kann man die einzelnen Punkte sogar sehen. Jeder dieser kleinen Bildpunkte (Pixel) auf einem Bildschirm ist ein Flüssigkristall und wird elektronisch ein- und ausgeschaltet. Je nach Ladung des Kristalls wird mehr oder weniger Licht hindurch gelassen.

Wie kommen wir nun zu einem Farbbild? 

Die Lösung ist verblüffend einfach: Es gibt die drei Grundfarben des Licht-Spektrums (RGB): Rot, Blau und Grün. Mit diesen drei Farben kann man alle Farben erzeugen, die das menschliche Auge erkennen kann. Statt einem Flüssigkristall benutzt man drei Kristalle um ein Farbpixel zu erzeugen. Auch die alten Farbfernseher (Röhren-Fernseher) und Plasma-Fernseher arbeiten mit diesem 3-Farben-Prinzip. 


Zusammenfassung: Ein LCD-Bildschirm braucht eine Lichtquelle, Flüssigkristalle und Farbfilter. Je nach elektrischer Ladung wird eine bestimmte Menge Licht durch die Kristalle durchgelassen bzw. gefiltert. Durch die Kombinnation aus je einem grünen, blauen und roten Flüssigkristall, kann man jede denkbare Farbe erzeugen. 
Nachteile LCD Fernseher

Bisher klingt alles einfach und toll – man könnte also die Frage stellen: Warum gibt es eigentlich noch andere TV-Geräte neben LCD-Fernseher auf dem Markt? Nun, es gibt einige erhebliche Nachteile und einer davon ist ziemlich offensichtlich: LCDs haben Schwierigkeiten die Farbe schwarz zu erzeugen.

Schwarz ist keine Farbe, sondern das Nicht-Vorhanden-Sein von Licht. Mit der starken Hintergrund-Lichtquelle und dem extrem dünnen Bildschirm ist es bei LCD fast unmöglich gar kein Licht durchzulassen. Schwarz sieht somit bei LCD wie grau aus. Bei Computer-Bildschirmen war dies nicht so wichtig. Es gibt kaum eine Anwendung, bei der auf PC-Monitoren unbedingt eine große schwarze Fläche dargestellt werden muss. Bei Fernsehern ist dies allerdings anders. Aber die Entwickler der LCD-Fernseher fanden schließlich eine Lösung für das Schwarz-Problem. Das andere Problem der LCD-Geräte, der vergleichsweise hohe Strom-Verbrauch (Watt), wurde mit dieser Weiterentwicklung gleichzeitig gelöst. Die Lösung war das Verwenden der LED-Technik in den LCD-Fernseher. Mehr dazu hier: LED-Fernseher

Ein anderes Anfangsproblem der LCD-Fernseher war die Geschwindigkeit. Bei schnell bewegten Bilder kam es zu Darstellungsfehlern. Dies wurde von den Herstellern mit immer schnelleren Bildschirmen gelöst. Mit einer Bilderneuerungsrate von unter 5ms (5 Millisekunden) ist dieses Problem heutzutage befriedigend gelöst. 

Alle diese Nachteile sind bei neuen LCD-Fernsehern nun weitgehend nicht mehr vorhanden. In einem dunkel Zimmer erzeugen Plasma-Fernseher zwar immer noch schönere Bilder. In hellen Räumen, z.B. in normalen Wohnzimmern mit Fenster und Tageslicht, hat LCD die wesentlich bessere Bildqualität. Die LCD-Technik gilt zudem als zuverlässig und robust. 

Am Anfang waren die LCD-Monitore alles andere als groß. Den Durchbruch schafften LCD zuerst im Markt für Geräte unter 40 Zoll (also etwa unter 1 Meter). Das Vordringen in den Großgeräte-Markt dauerte etwas länger. Da es aber bei LCD-Fernsehern kein wirkliches technisches Limit an Größe gibt, werden nun auch sehr große LCD-Fernseher hergestellt.

Ein Problem gibt es, vor allem bei großen LCD-Bildschirmen, jedoch immer noch: Sie sind teurer. Weil LCD mit Hintergrund-Licht arbeiten, kann ein Fehler in einem einzigen Pixel das ganze Bild ruinieren. Dies gilt erst recht für große Bildschirme. Es ist für den Hersteller vor allem ein Kostenproblem. Man muss sehr sorgfältig produzieren oder die Umtausch-Quote bzw. die Unzufriedenheit der Kunden ist hoch.

Heutzutage bereitet auch dieses Problem den Fernseher-Herstellern keine schlaflose Nächste mehr. Die Preise von LCD-Fernsehern sind inzwischen konkurrenzfähig. Vieles deutet darauf hin, dass sich LCD allgemein durchsetzen wird und die anderen Techniken bald vom Fernseh-Markt verschwinden werden. Es gibt einfach kaum noch ein überzeugendes Argument für Plasma-Fernseher. Der einzige Vorteile der Plasma-Geräte wäre wohl der deutlich niedrigere Herstellungspreis – aber kaum einer der großen Fernsehgeräte-Hersteller bietet Plasma-Fernseher derzeit wesentlich günstiger als LED-Fernseher an.