Macht es Sinn einen neuen Fernseher mit interen DVB-Empfänger zu kaufen?
Kurze Antwort JEIN. Kommt drauf an welcher. Das alte DVB ist tot und wurde ersetzt durch den Nachfolgestandard DVB T2. Es gilt also, das oder keines.
DVB steht für „Digital Video Broadcasting“ – frei übersetzt etwa Digitaler-Bild-Rundfunk. Es ist der in Europa der übliche Standard für das neue digitale Fernsehen.
Früher wurde Fernsehen ausschließlich analog gesendet. Analog ist das technische Gegenteil von digital. Erst seit 10 bis 20 Jahren ist man dazu übergegangen Fernsehen digital auszustrahlen. Das geht vereinfacht gesagt so: Der Fensehsender digitalisiert Bild und Ton. Zu Hause muß man das Ganze dann wieder in analoge Bilder und Töne rückumwandeln (Fachsprache: Dekodieren). Diese Rückumwandlung ist die Aufgabe des Receivers (auch Dekoder bezeichnet). Es ist eine Box mit einer Fernsteuerung. Aber wozu treibt man den ganzen Aufwand mit der Digitalisierung und Rückverwandlung?
Der Grund ist einfach: Früher konnte man mit der analogen Technik nur einen Sender pro Frequenz übertragen. Durch die Digitalisierung kann man viel mehr Programme senden. Zum Beispiel war beim analogen Kabelfernsehen (bis vor einigen Jahren Standard) bei etwa 32 Programmen Schluß. Nun, dank des digitalen Kabelfernsehens, kann man weit über 100 Programm (und dazu noch viele Radio-Sender) mit dem Kabel-Fernsehen empfangen.
Zudem ist durch das Digital-TV auch Pay-TV besser möglich. Pay-TV sind Programme bzw. Programm-Packete, für die man zusätzlich bezahlen muß.
Der DVB-Receiver ist also das Gerät, welches man haben muß, um digitales Fernsehen zu empfangen. Bisher war dies fast immer ein sogeanntes externes Gerät. Dies bedeutet eine Box mit Fernsteuerung – meist etwas größer als ein Buch. Man stellt den Fernseher auf einen bestimmten Sendeplatz ein (oft 0) und schaltet mit der Fernsteuerung des Receivers um. Der DVB-Receiver wird häufig auch DVB-Empfänger oder DVB-Decoder bezeichnet.
Wichtig: In der Regel braucht man für jeden Fernseher einen eigenen Receiver. Hat man also im Haushalt mehrere Fernseher, braucht man auch mehrere Receiver.
Was muß man nun beim Kauf eines neuen Fernsehers beachten?
Einge neue Fernseher haben heutzutage interne DVB-Receiver. Also sind die Geräte schon eingebaut. Dies hat den erheblichen Vorteil, dass man nur eine Fernsteuerung benötigt. Auch spart man sich natürlich den Kauf eines externen DVB-Receivers.
Leider hat die ganze Sache einen Haken: Es gibt verschiedene Receiver für Satellit, Kabel, Dachantenne und einiges mehr. Kauft man also einen externen Receiver muß das Gerät zu dem passen was man hat. Dies gibt auch für den neuen Fernseher. Der schöne interne Receiver im neuen Fernseher für die Dachantenne ist wertlos, wenn man später z.B. auf Satellit oder Kabel umstellt!
Folgende DVB Receiver gibt es:
DVB-S Receiver: Gerät zur Umwandundlung von über Satellit ausgestrahte Fernsehsendungen. Ohne Receiver kann man keine Programme über Satellit empfangen.
DVB-C Receiver für Kabel-Fernsehen. Man empfängt in den meisten Regionen in Deutschland ohne das Gerät etwa 30 Programme über Kabel. Hat man DVB-C kann man je nach Kabel-Provider viele weitere Programme kostenlos (und noch viel mehr kostenpflichtig) empfangen. Kostenfrei sind bei einigen Providern zum Beispiel alle Dritten Programme und weitere öffentlich rechtliche Sparten-Sender. Genaueres erfährt man bei seinem lokalen Kabel-Provider.
DVB-T Receiver sinf für terrestrisches Fernsehen. Das ist das System über Dachantenne oder Zimmerantenne, wie vor der Zeit von Kabel und Satellit bis in die 90er Jahre allgemein üblich. Auch hier kann man seit der Umstellung auf digitales-terrestrisches Fernsehen für einigen Jahren nur noch mit einem Receiver fernsehen.
Es gibt noch einige weitere DVB-Systeme. Neu sind z.B. DVB-S2 für Satellitenfernsehen oder DVB-C2 für Kabelfernsehen. Auch DVB-H für Handy-Fernsehen ist bereits in der Probephase. Für die verschiedenen Pay-TV-Syteme benötigt man ebenso spezielle Receiver bzw. Geräte mit Zusatzfunktionen.
Kauft man einen neuen Fernseher ist ein interner DVB-Receiver von Vorteil! Immer vom Fachhändler beraten lassen, welche der richtige Receiver ist!
Wichtiger Hinweis!: Da DVB-T jetzt abgeschaltet wird, ist es besonders wichtig, auf das richtige Format zu achten. Seit März 2017 funktioniert nur noch DVB-T2